In einem spannenden und extrem knappen Bundesligafinale hatten die Dettinger Segelflieger am Ende beim Kampf um den Meistertitel in der 2. Liga das Nachsehen. Nachdem die Teckpiloten das Klassement seit der achten Runde angeführt hatten, mussten sie in der Vorschlußrunde tatenlos mitansehen, wie sie vom bis dato Zweitplatzierten aus Riesa überholt wurden und auch die bis dahin drittplatzierte Mannschaft aus Bad Nauheim bis auf einen Punkt aufschließen konnte; aufgrund der schlechten Wetterbedingungen konnten die im Süden beheimateten Vereine an diesem Wochenende nicht in das Geschehen eingreifen.
Für die Finalrunde war jedoch wieder in ganz Deutschland mit vergleichbaren Flugbedingungen zu rechnen. Die Ausgangslage sah die führende Mannschaft aus Riesa mit drei Punkten Vorsprung vor Dettingen und 4 Punkten auf Bad Nauheim. Angesichts von 20 Punkten, die für den Rundensieger zu vergeben sind, waren die Chancen nicht aussichtslos, diese Situation am Ende noch zu Gunsten der Dettinger zu drehen.
Am Samstag standen deshalb sieben motivierte Flugzeugbesatzungen am Start: im Doppelsitzer Ulrich Häfner und Frieder Belz und in den einsitzigen Flugzeugen die Piloten Andreas Belz, Mark Krohmer, Werner Neubold , Volker Weber, Axel Wientjens und Nachwuchspilot Patrick Krohmer. Aufgrund der vorherrschenden Ostwindlage war die naheliegende Flugtaktik zunächst gegen den Wind Richtung Osten zu fliegen und dann mit möglichst langem Rückenwindschenkel die Geschwindigkeit zu maximieren. Bei fast perfekten und nach Osten hin immer stärker werdenden Bedingungen wurde der Gegenwindschenkel bis nach Straubing südöstlich von Regensburg ausgedehnt. Vom Rückwind zusätzlich angeschoben gings in rasantem Flug – zwischen den starken Aufwinden wurde mit zeitweise mehr als 200 km/h vorgeflogen - wieder zurück an die Teck. Das führte dazu, daß die Piloten für die rund 500km Flugstrecke weniger als 5 Stunden benötigten! Die für die Bundesliga gewerteten Geschwindigkeiten in einem 2,5-stündigen Zeitfenster lagen bei fast unglaublichen 133 km/h für Andreas Belz, 114 km/h für Volker Weber und knapp 112 km/h für Mark Krohmer. Diese herausragende Mannschaftsleistung war gleichbedeutend mit dem 6. Rundenplatz. Doch auch die Konkurrenten ließen nichts anbrennen und fuhren den 3. (Riesa) bzw. 4. Rundenplatz (Bad Nauheim) ein. So lautet der Endstand der 2. Segelflugbundesligasaison 2015 schließlich: Meister ist Riesa-Canitz mit 213 Punkten, 2. Bad Nauheim 208 Punkte, 3. Dettingen/Teck 207 Punkte.
Mit dem schon vor dem Finale feststehenden Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga und den Erlebnissen an diesem außergewöhnlichen Flugtag ließ sich dieser knappe Ausgang beim Rennen um den Meistertitel für die Dettinger dann doch ganz gut verschmerzen.