Denn unser nächstes Fliegerküken hat am Sonntag das sichere Doppelsitzernest verlassen und ist flügge geworden. Mit Sophia fliegt nun das dritte Mitglied des Fürchtenicht-Clans alleine. Das ist jedoch höchstens für die anderen, bereits alleine fliegenden Flugschüler ein Grund sich zu fürchten, da sie sich nun unsere Astir-Einsitzerflotte mit einer weiteren Pilotin teilen müssen.

Doch Papa Jochen hatte rücksichtsvollerweise bereits am Samstag dort seinen Platz mit einem souveränen 150 km Überlandflug geräumt - und fliegt damit ab jetzt den Discus. Nach mehreren Starts mit den vorgeschriebenen 2 verschiedenen Fluglehrern zeigte sich am Sonntagabend: Sophia hat's drauf. Die Wetterbedingungen waren ideal - selbst der Wind drehte sich für die Aspirantin auf Ost, sodass die Landung auf unserer kurzen abschüssigen Landebahn 09 kein Problem werden würde. Äußerlich vollkommen unaufgeregt nahm sie im TWIN vorne Platz, während der hintere Sitz von den Requisiten des Fluglehrers geräumt, und die Haube sicher verschlossen wurde. Ein traumhaft stabilisierter Start, eine perfekte Platzrunde und eine weiche Ziellandung, das war ihr erster Alleinflug. Und wer aufmerksam hinhorchte konnte sogar ihren Freudenschrei nach dem Ausklinken am Boden noch hören. Daß dieser Flug kein Zufallsttreffer war zeigten die nächsten 2 Platzrunden, die dem ersten Alleinflug in der Perfektion in nichts nachstanden. 
Was danach kam war pure Freude: von ihren Mitschülern bekam Sophia den obligatorischen Brennessel/Distelstrauch überreicht, welchen sie überglücklich entgegennahm. Und der Rest der anwesenden Mitglieder freute sich nun darauf, Sophia mit einem gefühlvollen Schlag auf den Hintern etwas von ihrem eigenen Thermik Gefühl mitzugeben. Denn der Hintern ist beim Fliegen nun mal das wichtigste Sinnesorgan. Das leichte Druckgefühl, welches man beim Einflug in steigende Luftmassen am Allerwertesten spürt, erzeugt vielfältige Reaktionen, wie z. B. Ruderausschläge oder große Glücksgefühle. Damit keine Fehlschläge passieren konnten, wurde extra auf der Hose mit weißem Klebeband ein Lande T markiert, welches jeder Flieger ja meistens trifft.
Der Abend klang beim Freibier in der Kantine in ausgelassener Stimmung aus. Lediglich Papa Jochen schaute etwas ernst. Denn für ihn und seine Töchter, welche ihm in der Freude am Segelflug in nichts nachstehen, wird der bereits bestellte Einsitzer nicht ausreichen. Fürsorglich schaute er sich bereits nach einem Doppelsitzer um.

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