Mehr als 61 Jahre nachdem sich diese Ka 6 Cr Pe mit dem Kennzeichen D-8342 zum ersten Mal in den Himmel über der Teck erhoben hatte und dann über 50 Jahre in anderen Revieren zu Hause war, durfte sie sich am 1. Juni 2021 erneut in ihr angestammtes Element über ihrer neuen alten Heimat begeben.

Vor mehr als 61 Jahren wurde diese Ka-6 im Februar 1960 fabrikneu vom Hersteller Alexander Schleicher Flugzeugbau aus Poppenhausen in der Rhön an die Fliegergruppe Dettingen übergeben. Sie markierte damals die Leistungsspitze im Segelflugzeugbau. Bereits 1967 trennte sich die Fliegergruppe jedoch schon wieder von dem Flugzeug, da sie für die neue Generation von Kunststoffflugzeugen, die einen erneuten Leistungssprucng versprachen, Platz machen musste. Berühmtheit erlangte das auf den Namen "Teckpfeil" getaufte und überwiegend aus Sperrholz gebaute Flugzeug durch den Weltrekordflug von Karl Bezler an Pfingsten 1963. Gemeinsam mit Rudolf Lindner und Otto Schäuble flog dieser von der Teck bis nach St. Nazaire an der französischen Atlantikküste.

Anfang 2020 wurde uns das Flugzeug vom letzten Eigentümer, der gesundheitsbedingt die Fliegerei an den Nagel hängen wollte, zum Kauf angeboten. Es musste nicht lange überlegt werden - das Flugzeug sollte in seine ursprüngliche Heimat zurück geholt werden. Nach einer kommunikationsbedingten Hängepartie bei der Ummeldung und den Auswirkungen der Corona-Pandemie dauerte es dann nochmals über ein Jahr, bis die Ka-6 wieder in Betrieb gehen konnte.

Dem Anlass angemessen in weißem Hemd war es Werner Neubold, der den ersten Start nach dem Rückkauf mit der Ka 6 durchführen durfte. Bei fast ähnlichen Wetterbedingungen wie beim Weltrekordflug 1963 - damals wie heute herrschte eine Ostwindwetterlage - ging es nach dem Windenstart direkt an den Osthang um im Hangwind über der Burg Teck Höhe zu gewinnen. 

Die Ka 6 ergänzt nun den seit dem Jahr 2000 holzfreien Flugzeugpark der Fliegergruppe und findet hoffentlich viele Liebhaber. Sie bereichert die Flotte um einen nostalgischen und vom Flugleistungsdruck befreiten Aspekt. Die älteren Piloten werden den unverkennbaren Cockpitgeruch eines in Holz- oder Gemischtbauweise gebauten Segelflugzeuges sofort wiedererkennen - die jüngeren werden ihn noch kennenlernen und aufsaugen.

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